Der Aldi heißt dort Hofer. Im Frühling gibt es Bärlauchsuppe im Packerl und im Herbst Backmischungen mit Mohn. Kürbiskernöl gibt es immer, Veltliner sowieso. Das heißt: Die Grundbedürfnisse sind also versorgt. Das Land ist gerade recht für Menschen, die nicht glauben, dass sich in Deutschland alles bessert, nur weil eine Frau regiert.

Die konservative Regierungskoalition übt schon seit ein paar Jahren, die Mehrwertsteuer ist längst so hoch, wie sie es bei uns erst werden soll, eine Frau an der Spitze hatten sie auch schon. 40 Jahre lang. Das war zu Zeiten des Absolutismus und wurde nicht wiederholt. Ihre Nobelpreisträgerin Bertha von Suttner haben sie auf die Zwei-Euro-Münze geprägt. Vielleicht war das schon genug.

Das Land ist schön, es lässt das Herz höher schlagen, ob im herben waldigen Hügelland, ob an der Donau oder droben auf den Bergen. Nur ein Meer gibt es seit bald 90 Jahren nicht mehr. Das Land ist klein, da wirken auch die Probleme kleiner, und im Dialekt oder besser im Burgtheaterdeutsch klingt eh alles viel netter, nicht so ernst wie bei uns. Selbst Arbeitsplätze gibt es: im Tourismus. Ein paar clevere Junge sind schon ausgewandert. Saisonweise. Vielleicht findet sich ja noch was für die Älteren, die nicht Beckenbauer oder Flick heißen und ohnehin herzlich willkommen sind. Also was für die minderbegüterten nicht mehr arbeitenden Nochnichtrentner. Zum Beispiel als Schrammelspieler oder als Nachtportier oder als Kaltmamsell.