Wer nicht bloß deutsche Waldromantik liebt, sondern auch Agrikultur, der konnte hoffen unter Rot-Grün. Nachdem Deutschland jahrzehntelang »mit der Industrialisierung der Landwirtschaft entschlossener verheiratet war als wir Italiener«, wie der Slow-Food-Begründer Carlo Petrini spottet, hatte die Verteidigung der Differenz begonnen, mit je eigenen Geschmackspaletten im Breisgau, in der Rhön oder auf Rügen.

Eine Regierung mit CDU-Beteiligung aber wird die Agrarwende wieder zurückwenden. »Endlich nicht mehr lassen, endlich tun!« – Angela Merkels Generalvollmacht für jede Art von Fortschritt dürfte auch der grünen Gentechnik das Feld frei pflügen. Und die steht nicht nur für Monokultur und Landschaftsödnis. Sie steht auch für eine Politik der Zwangsbeglückung. Denn die Mehrheit der Deutschen will kein genverändertes Gemüse. Demokratie geht durch den Magen!

Darum werde ich in die größte gentechnikfreie Zone Europas ziehen, in die Toskana. Da weiß man besser, dass Geschichte, Ökosysteme, Landschaft und Kultur bewahrt und geformt werden durch die Art, wie man Lebensmittel produziert. Da wachsen nicht nur strammstehende Maissoldaten, sondern auch krumme alte Sorten, weil die Polenta daraus besser schmeckt. Es lebe die pralle Vielfalt von Pasta Porcini bis Salsiccia mit weißen Bohnen! Diese Wahl gilt aber weder Berlusconi noch der Toskanafraktion, sondern der Regionalregierung in Florenz. Und Chianti und Brunello…